In Aarhus, Dänemark, wurde das größte vollautomatische, palettenlose Parkhaus Europas eröffnet, das Teil der neuen Stadtbibliothek, des Bürgerbüros und Kulturzentrums „Dokk1", ist. Verantwortlich für das Projekt zeichnet die Lödige Industries GmbH aus Warburg, die das System schlüsselfertig geliefert hat, inklusive Stahl- und Betonbau, Maschinentechnik, Elektrik, Steuerungs-IT, und Bezahlsystem.
Auf drei Geschossen unterhalb des gesamten Bauwerks erschließt sich das Parkhaus als vollautomatisches, palettenloses System mit rund 1.000 Stellplätzen. Den Parkvorgang erläutert Philippe De Backer, Geschäftsführer, Lödige Industries GmbH: „Die Nutzer stellen ihr Auto ebenerdig in einer der 20 nebeneinanderliegenden Kabinen ab und erhalten ihr Parkticket. Die Kabine stellt die einzige Schnittstelle zwischen Fahrer und Parkhaus dar. Ab diesem Punkt funktioniert alles automatisch. Das Rolltor der Kabine schließt sich und das Auto wird per Lift nach unten transportiert, um von dort aus mit einem der 24 horizontalen Transferfahrzeugen abgeholt und zu einem freien Stellplatz gebracht zu werden."
Der Lödige Shifter als effiziente Alternative zur Palette
Das Innovative ist neben der Größe - automatische Parkhäuser überschreiten selten 300 Stellplätze - der Verzicht auf Paletten als Trägereinheit. Dadurch wird das System deutlich schneller und effizienter. Es müssen keine Paletten bereitgestellt oder nach Abholung eines Fahrzeugs wieder abtransportiert werden, um den nächsten Vorgang starten zu können.
In Aarhus kommt der Lödige Shifter zum Einsatz. Es handelt sich um einen extra flachen Roboter, der unter das Auto fährt und es unter den Rädern leicht anhebt, um es vom Lift auf das Transferfahrzeug und auf die Lagerflächen zu transportieren.
Gesteuert wird der Roboter über Bluetooth und Wifi, ein Novum im industriellen Bereich. Der Shifter ist zudem adaptiv, d. h. es kann jede Art und Länge von Auto geparkt werden.
Redundante Technik - sicher und innovativ
Ein Versagen des Systems, sodass der Nutzer sein Auto nicht zurückerhält, ist dank der Redundanz des Systems nicht möglich. Zudem kann es bei Bedarf oder für Wartungsarbeiten auch auf teilautomatischen oder manuellen Betrieb umgestellt werden. Personal und Wartungs-Team von Lödige sind stets vor Ort, da Lödige einen 20-Jahres-Vollwartungsvertrag abgeschlossen hat. Zudem wurde das System an das 24/7 Lödige Helpdesk angebunden um gegebenfalls die Fahrer zu unterstützen. Ein besondere Funktion ist der „Shopping-drop-off", wie Philippe De Backer erklärt: „Wenn jemand Einkäufe kurz ins Auto bringen, das Fahrzeug aber noch nicht abholen möchte, kann er das Auto anfordern, seine Taschen ablegen und das Auto wieder abtransportieren lassen, natürlich ohne erneute Bezahlung."
Komfort für den Kunden
Für den Nutzer ist ein vollautomatisches Parksystem sehr komfortabel: kein Navigieren durch schmale Gänge und Rampen, keine umständlichen Fußwege aus dem Parkhaus heraus oder wieder hinein. Die Parkzeit beträgt einen Bruchteil derer, die man in konventionellen Parkhäusern benötigt. Zudem besteht eine deutlich höhere Sicherheit für die Fahrzeuge hinsichtlich Kratzern oder Dellen. Die Parkkosten sind an die Preisstruktur in der Stadt angepasst, d. h. der automatische Service ist für den Nutzer nicht teurer. Städtebaulich ist der geringe Platzverbrauch hervorzuheben. Besonders Innenstädte sind auf verdichtetes Bauen angewiesen. Es müssen auf engem Raum kompakte Parksysteme untergebracht werden; hier bieten sich vollautomatische Lösungen an.
Effektive Transportzeiten
Die Zahlen des vollautomatischen Parksystems sprechen für sich, betont De Backer: „Im ersten Monat wurden 16.200 Autos in dem neuen Parkhaus abgestellt. Davon waren 60 Prozent Erstnutzer, was für die einfache Bedienung und geringe Zugangsschwelle spricht. Ca. 235 Autos konnten so durchschnittlich pro Stunde mit unserem System bewegt werden."
- Durchschnittliche Zeit des Parkvorgangs für den Nutzer (Abstellen des Fahrzeugs bis Ticketanforderung): 60 bis 120 Sekunden
- Rückforderungszeit (Bezahlvorgang bis zum Rückerhalt des Fahrzeugs): 60 bis 120 Sekunden in 85 % der Vorgänge
Lödige Industries hat über 60 Jahre Erfahrung mit logistischen Transportsystemen und Aufzügen und hat bereits unzählige kompakte Parklösungen nach dem "Lödige Park-and-Hide"-Prinzip realisiert. Weitere Projekte sind bereits in der Pipeline, wie z.B. das automatische Parkhaus für das neue dänische Architekturzentrum "BLOX" in Kopenhagen.
Über die Lödige Industries Gruppe
Die Lödige Industries Gruppe mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Warburg wurde 1948 gegründet und ist heute mit Standorten in Asien, im Nahen Osten, in den USA und in ganz Europa international vertreten. Als familiengeführtes Unternehmen beschäftigt Lödige Industries weltweit mehr als 1.000 Mitarbeiter. Lödige Industries liefert Fördertechniklösungen für ein breites Branchenspektrum und ist spezialisiert auf die Bereitstellung komplexer Materialflusssysteme für logistische Aufgaben.